San Donato in Poggio, zwischen Mittelalter und Weltraum

Man könnte sagen, dass San Donato in Poggio eine perfekte Synthese zwischen Vergangenheit und Zukunft lebt, zwischen mittelalterlichen Stadtmauern, die uns Episoden der Vergangenheit, Belagerungen und Schlachten erzählen, und Teleskopen, die die Sterne erforschen.

Ja, weil dr mittelalterliche Weiler, der auf einem der schönsten Hügel des Chianti Classico liegt, ist wirklich so: auf der einen Seite ein befestigtes Dorf, dessen Ringmauern ein mit Steinen gepflastertes historisches Zentrum einschließen, auf der anderen Seite ein Sternenobservatorium (l’Osservatorio Astronomico del Chianti, OPC)auf dem Hügel von Montecorboli als Vorposten für den Himmel.

Der mittelalterliche Weiler San Donato in Poggio

„Die Existenz eines Kommunikationsweges antiken und unsicheren Ursprungs, der der Verbindung Florenz ‚mit Siena diente, ist der Auslöser für die Gründung der romanischen Kirche und des Kastells von San Donato, zwei verschiedenen Ansiedlungen für unterschiedliche Zwecke gegründet, die einen Teil der Gegend, die sich zwischen dem Elsa und Pesatal erstreckt, polarisierten“.

So schreibt Renato Stopani, des Centro Studi Chiantigiani di Radda in Chianti, einem Historiker, der mit größtem Eifer und Ausdauer den Chianti erforscht hat.

Der Name San Donato in Poggio scheint vom Namen der Romanischen Kirche, die gleich außerhalb der Ringmauer steht, und deren Bestehen schon vor dem Jahr 1000 dokumentiert ist. Genannt wurde sie “In loro pocie”.

“Pocie” und nachher “Poci”, war dagegen der Name des bewohnten Weilers in der Nähe der Pfarrei, gelegen auf einem Hügel, der auf der einen Seite ins Chianti Senese blickt, auf der anderen ins Elsatal in Richtung Barberino. Von hier zum Namen “Poggio” (Hügel) dauerte die Entwicklung nicht lange, betrachtet man die Lage des Ortes.

Außerhalb des Dorfes gibt es neben der romanischen Kirche noch einen Wallfahrtsort, das Santuario della Madonna di Pietracupa, dort gebaut, wo einst ein Wunder geschehen war.

Lokale Feste und Traditionen: l’Infiorata und der Bruscello

Neben dem wöchentlichen Markt an jedem Freitagmorgen, Jahrmärkten im April und September und dem Fest des Patrons am 7. August, gibt es in San Donato den Bruscello oder “Bruscellata”.

Es ist das Fest des Mittsommers. Angefangen vom historischen Umzug, an dem die Einwohner, (koordiniert von der Pro Loco) alle teilnehmen, bis zu den Theateraufführungen im Theater della Filarmonica.

Diese archaische Form des Volkstheaters ist hier in San Donato noch ein sehr lebendiges, mitreißendes und fesselndes Geschehen: zum erleben und anschauen.

Mit der Religion dagegen hat die “Infiorata del Corpus Domini” (Fronleichnamsprozession), die am ersten Sonntag im Juni die Straßen des Ortes koloriert

Blütenblätter, Laubwerk und bunte Späne: das sind die Materialien, mit denen die herrlichen Bilder realisiert werden, die die Straßen des Weilers dekorieren. Die feierliche Prozession durchquert es und endet in der romanischen Kirche, wo man die heilige Messe feiert und danach den Gläubigen einen Umtrunk offeriert.

Vom Mittelalter …..bis zu den Sternen

Man braucht nur ins Auto zu steigen und ein paar Kilometer in Richtung Castellina zu fahren (aber man kann auch zu Fuß dorthin gehen) und schon sieht man den Hügel von Montecorboli.

Hier ist schon seit Jahren das Osservatorio Astronomico del Chianti (OPC) aktiv, das von der Kommunalverwaltung realisiert worden ist und von einer wissenschaftlichen Gemeinschaft voller Initiative geführt wird.

Seine Funktionen sind vielfältig, außer einem astronomischen Observatorium ist es auch ein Umwelt-Erdbeben und ein meteorologisches Observatorium.

Hier haben hochintelligente und unglaubliche Persönlichkeiten gearbeitet: von der Astrophysikerin Margherita Hack,die es 2010 einweihte, dem Astronauten Paolo Nespoli, bis zum Tenor Andrea Bocelli, der einen Parcour für Blinde eröffnete.

Für weitere Informationen und alle News zu den Veranstaltungen: www.osservatoriochianti.it.